Naturstein

Naturstein: Entstehung, Gesteinsarten, Eignung als Küchenarbeitsplatten und Pflege

Entstehung von Gesteinen

Unsere Erde ist von einer 10 bis 35Kilometerdicken Kruste aus Gestein umgeben. Darauf ruhen die Ozeane und dieKontinente. Auf der ganzen Erde gibt es riesige Volumen von Granitund granitähnlichem Gestein.

Durch das Zusammenspiel vonKräften, Hitzeund Druck im Erdinneren wie durch verschiedenste Einwirkungen an derErdoberfläche entstand im Laufe von Jahrmillionen die Vielfaltan Gesteinen, die wir heute kennen. Auch später drang immerwieder heißes Magma (aus dem Griechischen: geknetete Masse)ausdem Erdmantel in die Erdkruste ein und kühlte übereinenZeitraum von Jahrmillionen ab. Dieses erstarrtes Magma ist derUrsprung aller Gesteine, die es heute auf der Erde gibt.

Gesteinsarten

Nachdem Entstehungsprinzip werden die Gesteinsarten in der Gesteinskundeeingeteilt. Man unterscheidet die Gesteinsgruppen:

  • MagmatischeSteine
    • Erstarrungsgestein,Intrusionsgestein, Tiefengestein, Plutonit

      Esentsteht durch die Erstarrung von Magma innerhalb der Erdkruste,meistens in einer Tiefe von mehr als 2 km unter derErdoberfläche. Diesen Vorgang bezeichnet man als Intrusion.Diesich über einen sehr langen Zeitraum erstreckende Erstarrungunddie damit verbundene langsame und gleichmäßigeEntgasungist verantwortlich für die typische fein- bisgrobkörnigeausgeprägte Gefügestruktur. Dabei könnengroßeMineralkristalle entstehen.

      Beispiel:Granit

    • Ergussgestein,Extrusuionsgestein, Vulkanit

      ImGegensatz dazu stehen die vulkanischen Gesteine, bei denen das Magmabis an die Erdoberfläche dringt. Durch die rascheAbkühlungkommt es nur zur Bildung sehr kleiner Kristalle.

      Beispiel:Basalt

    • Ganggestein

      Esbildet das Zwischenglied von Plutonit und Vulkanit, indem es inSpalten zwischen der Magmakammer und Erdoberfläche eindringtund dort als Gang erkaltet.

      Beispiel:Porphyr

  • MetamorpheGesteine
    • Umwandlungsgestein

      DasUmwandlungsgestein entsteht aus älterem Gestein, gleichwelcherArt. Es entsteht wiederum im Einfluß von hohem Druck undhoherTemperatur, wobei die Mineralzusammensetzung sich ändert.

      Beispiel: ausQuarzsand wird Quarzit, aus Kalkstein wird Marmor

      Gneisist beispielsweise eine Metamorphose magmatischen Gesteins.

  • Sedimente

    • Ablagerungsgestein

      Esentsteht durch die Erosion vorhandenen Gesteins und durch den Verbundzu neuen Materialien.

      Beispiel:Kalksandstein

DieMineralien

Von den ca. 3.000 bekannten Mineraliensind nuretwa 20 im Wesentlichen an der Gesteinsbildung beteiligt. DieMineralien treten in verschiedenen Mengenverteilungen innerhalb derGesteine auf. Je nach prozentualem Anteil spricht man vonHauptgemengeanteilen (mehr als 10%), diese sind Feldspat, Quarz undGlimmer. Nebengemengeanteilen (zwischen 2 und 1 0%) hierzuzählenHornblende, Zirkon, Apatit, Augit, Magnetit, Ilmenit und Titan sowievon Akzessorien (unter 2% Anteil).

Mansollte Gesteine nicht ausschließlich nach denHauptgemengeanteilen beurteilen, da oftmals die Akzessorienhauptsächlich an der Charakterisierung der Gesteineausschlaggebend sind und die unverwechselbare natürlicheSchönheit in Unikaten wiederspiegeln.

ImAllgemeinen istGranit mittel- bis grobkörnig. Er besitzt eine homogeneMineralverteilung und die daraus resultierende relativgleichmäßigeOptik. Die Größe der Kristalle schwankt meistenszwischen1 mm und mehreren cm. Man kann fürgewöhnlich alleKristalle mit bloßem Auge erkennen.

DasFarbspektrum reichtbei Graniten von hellgrau bis bläulich, dunkelgrau bisschwarz,rot und gelblich-braun. Dabei spielen die Art der Erstarrung undUmwelteinflüsse, denen das Gestein ausgesetzt war, ebenso eineRolle, wie der Mineralgehalt.

Quarz,Feldspat und Glimmer, vergiss ich nimmer

Das Lichtspiel ist eine dergeschätztenBesonderheiten von polierten Steinen. Für Farbe undLeuchtkraftsorgen hauptsächlich die Kristalle von Quarz, Feldspat undGlimmer. Der als einzelnes Kristall farblose Quarz erscheinteingebunden in die Granitstruktur transparent grau. Diese Transparenzverleiht dem Stein Tiefe und je nach Größe derKristalleeine edelsteinartige Wirkung. Für lebendige Farbigkeit sorgtderFeldspat. Seine Kristalle treten in verschiedenen Färbungenvonmilchig weiß über rötlich, grünund bläulichauf. Von dunkelschimmernd bis silbrig glänzend treten dieblättrigen Kristalle des Glimmers in Erscheinung, als dunklerBiotit oder heller Muskovit. Die gelbe Farbe angewitterter Granitekommt von Eisenhydroxidverbindungen (Limonit), die infolge vonVerwitterungseinflüssen aus primär im GranitenthaltenenEisen führenden Mineralen entstanden sind.

Küchenarbeitsplatteaus Naturstein

Fürdie Verwendung als Küchenarbeitsplatte, erfüllen„nur“die Tiefengesteine und teilweise die Metamorphen Gesteine diechemischen und physikalischen Voraus-setzungen. Der Begriff Granitwird umgangssprachlich häufig als umfassende BezeichnungfürNatur­steine verwendet.

Dieheutzutage vorwiegend in Europa verwendeten Natursteine kommen meistaus Indien, China, Südafrika, Brasilien, Italien,Türkei,Spanien und Skandinavien.

Pflege von Naturstein

DieReinigung von poliertem Hartgestein ist relativ einfach undproblemlos, wenn man einige Dinge beachtet.

Wassoll vermieden werden:

DasAbstellen kochend heißer Töpfe über 100Grad Celsiusdirekt auf die Arbeitsplatte. Heißes Öl und Fetthaben einhohes Eindringvermögen und zerstören dieImprägnierung.Stark färbende Lebensmittel, wie zum Beispiel: Rote Bete undFlüssigkeiten wie Rotwein sollten umgehend entfernt werden,besonders bei hellen Steinen.

Siesollten keinen Alkohol- oder Essigreiniger verwenden, sowie Reinigermit Schwefel oder Phosphorsäure und auch keinen Glasreinigerbenutzen.

TrockeneTücher mit Sand verursachen Kratzer, auf Scheuermittelverzichten, keine Spülmittel oder Naturalreiniger, besondersnicht in unverdünnter Form verwenden. Natron- und Kalilauge,wiezum Beispiel: Backofenreiniger, Rohr- oder Grillreiniger haben aufder Küchenarbeitsplatte nichts zu suchen.

ReinigenSie Ihre Platte wie folgt:

GrobeVerschmutzung entfernt man am besten mit einem Ceranfeldschaber.Einmal im Jahr kann eine Grundreinigung mit R 55 und nachfolgenderImprägnierung mit S 34 erfolgen. Für die tägliche Pflege und Erhaltungder Imprägnierung wird der fürArbeitsplatten aus Hartgestein Natursteinreiniger P 1 verwendet.Milde Haushaltsreiniger in hochverdünnter Form(Spülwasser,ohne die oben aufgeführten Inhaltsstoffe) sind in der Regelauchkein Problem. Sollte durch irgendeine Ursache doch ein Fleckentstanden sein, dann ist es wichtig den Auslöser derFleckbildung zu kennen, um das geeignete Reinigungsmittel zubenutzen. Ein Reiniger für Öl entfernt zum BeispielkeineVerfärbung durch Rotwein.

Pflege:

Ihrepolierte Arbeitsplatte ist werkseitig vorimprägniert.Empfehlenswert ist es jedochnachdem Einbau eine zweite Imprägnierung aufzutragen. DiesenVorgangsollten Sie zweimalim Jahr wiederholen oder Sie verwenden täglich P 1 =Reinigung,PflegeundImprägnierung.

Nichtzu vergessen sind die Plattenüberstände, welche auchuntenmit imprägniert werden sollten.

FolgendeProdukte sind notwendig:

  • RegelmäßigeReinigung und Pflege: P 1

  • Glanzerhaltung:P 21/ Granit- und Marmorpaste, in regelmäßigenAbständen ca. 4 x im Jahr auftragen.

  • Grundreinigung:R 55/ Grundreinigung mind. 1 x im Jahr

  • Imprägnierung:S 34/ Fleck-, Öl- und Wasserstop mind. 2 x im Jahr

BeachtenSie:

Imprägnierungen,egal von welchem Hersteller vermindern die Schmutzaufnahme.

Siewird aber nicht zu 100 % ausgeschlossen.